Jeder Autor muss sich mit den Reaktionen auf seine Texte auseinandersetzen. Die Bandbreite reicht von irrwitzigen Lobhudeleien bis hin zu derber Kritik. Die Wahrheit wird – um eine Floskel zu bedienen – irgendwo dazwischen liegen. Natürlich hört man Lob sehr gerne, doch ein all zu dick aufgetragenes Lob hinterlässt bei mir einen faden Beigeschmack. Entweder habe ich das Limit erreicht und kann mich nicht mehr steigern oder der Leser ist einfach zu unbedarft oder hat die Geschichte einfach nur überflogen, ohne sich Gedanken zu machen. Denn mal ganz ehrlich; zu verbessern gibt es immer etwas. Ich mag sachliches Lob, das hier und da auch Anregungen enthält und mir zeigt, dass sich der Leser mit dem Buch beschäftigt hat. Auf diese Art wird man motiviert sich zu steigern. Das ist, nebenbei bemerkt, der Sinn eines guten Lektors, der das Buch nicht torpedieren, sondern aufbauen möchte.
Dann gibt es auch die verstörend derbe Kritik, die oft unsachlich ist, subjektiv und unausgewogen. Da Asgaroon als Epos mit ca. 12 Bänden angelegt ist, wird nicht gleich im ersten Band alles erklärt und das mögliche Ende bereits skizziert und andeutungsweise vorweggenommen. Ich frage mich wer das überhaupt will?! Ich stelle oft Personen vor, mit denen es Nea einmal zu tun hatte. Und meiner Meinung nach genügt es zu erklären, dass sich die Wege dieser Protagonisten einmal gekreuzt haben. Ich will an der Stelle nicht lang und breit erklären müssen was wie, wann und wo geschehen ist. Vieles wird einfach später erklärt um ein Aha-Erlebnis zu gestalten. Oft hat der überkritische Leser grundlegende Dinge nicht begriffen, auch wenn er anhand der Nummerierung feststellen kann dass er gerade Band1 von 12 in Händen hält. Naturgemäß werden hierbei Rätsel aufgeben und Personen vorgestellt, die erst nach und nach mit Leben und Vergangenheit gefüllt werden. Hinzu kommen unqualifizierte Bemerkungen über den Handlungsverlauf oder die Protagonisten. Oft sind das Äusserungen die mir zeigen, dass jemand beim Lesen seinen Verstand nicht eingeschaltet hat oder Stereotypen gewohnt ist, die er auch bei Asgaroon wiedersehen möchte. Asgaroon ist voller Wendungen und vielschichtiger Charaktere. Oft werden größere Zusammenhänge und Hintergründe in Bemerkungen oder scheinbaren Nebensächlichkeiten erwähnt. Daher glaube ich, dass jene kritischen Geister einfach nur hastige Konsumenten sind, ohne Mut sich ernsthaft auf einen Text einzulassen. Für die schreibe ich auch nicht. Nicht mein Publikum.
Merke. Auf jede negativ Kritik, folgen 3 oder 4 positive Wortmeldungen. Man kann sich also unter den vielen subjektiven Meinungen diejenige herausnehmen, die einem gerade gelegen kommt.