Asgaroon: Band 6.
Manchmal gibt es Passagen innerhalb einer Geschichte, die einfach notwendig sind, dass man sie schreibt. Man würde gerne darauf verzichten und den Lesern sagen; denkt euch einfach, dass es so oder so passiert ist und füllt die Lücken mit eurer Fantasie. Aber das wäre so, als würde man jemanden über eine unfertige Brücke führen. Natürlich muss man das immer machen, ganz klar! Doch je komplexer eine Geschichte wird und je mehr Charaktere in die Handlung eingefügt werden, umso genauer muss man auf diesen Aspekt achten. Es kann passieren, dass eine Nebenfigur mehr und mehr an Bedeutung gewinnt und man feststellt, das man ihr mehr Leben einzuhauchen hat. Um diesen Fall geht es hier.
Oft wird es nötig einen Hintergrund zu schaffen, der die Handlungsweise eines Protagonisten plausibel macht. Also, setzt man sich hin und entwirft die Historie einer Person, was sehr mühsam sein kann. Oftmals aber ergeben sich dadurch ganz neue Aspekte und neue Ideen. Dann erlebt man einen Schreibe – Drive, einen regelrechten Flow und ehe man es sich versieht, hat man an einem Tag 40.000 Zeichen geschrieben und ein Gefühl der Zufriedenheit hinterlassen, nachdem man noch mal drüber gelesen hat. So zum Beispiel ging es mir beim Entwerfen des Orden der “Skaras“ (Steinbrecher, Haus der Tränen). Im Verlauf der Handlung von Asgaroon – nach den Bänden 1-3 – taucht der Großmarschall Daniel Reihmann auf. Er dient dem Laioon von Kimath und verfolgt undurchschaubare Pläne. Ab einem gewissen Zeitpunkt wurde mir jedoch klar, dass ich dem Leser einen Einblick in seine Motive und die Gründe für sein Verhalten geben musste. Ich schuf daher eine detaillierte Hintergrundgeschichte, über den zuvor genannten Geheimbund, dem Reichmann angehört. Inzwischen ist die Story um das Haus der Tränen so gut gediehen, dass ich darüber ein eigenes Buch schreiben könnte.