Mit GENERATIONSHIP-Weekly Online Novel, möchte ich die Geschichte von Leanna vorstellen. Einem Mädchen, das zu einer Prophetin berufen wird. Ihr Schiksal betrifft das Leben auf dem riesigen Generationen- Raumschiff ARGO, das sich auf dem Weg zu einer neuen Welt befindet. In den zehn Habitaten des Schiffes, in denen verschiedene Landschaften der irdischen simuliert werden, hat sich eine mittelalerliche Gesellschaftsform entwickelt. Drei Völker teilen sich diese Sphären. Menschen, Akkato und Oponi. Das Auftauchen einer Prophetin, begleitet von unerklärlichen Phänomenen am Sternenhimmel, löst unter all diesen Völkern Unruhe aus. Nicht wenige fürchten sich vor den Veränderungen, die vor ihnen liegen. Leanna trägt nun die Hoffnungen und die Ängste aller Bewohner der ARGO auf ihren Schultern. Eine Bestimmung die der jungen Frau das Leben kosten könnte…
With GENERATIONSHIP-Weekly Online Novel, I would like to introduce the story of Leanna. A girl who is called to be a prophetess. Her destiny affects the life on the giant generation spaceship ARGO, which is on its way to a new world. In the ten habitats of the ship, in which different landscapes of the terrestrial world are simulated, a medieval form of society has developed. Three species share these spheres. Humans, Akkato and Oponi. The appearance of a prophetess, accompanied by unexplainable phenomena in the starry sky, causes unrest among all these people. Not a few are afraid of the changes that lie ahead. Leanna now carries the hopes and fears of all the inhabitants of the ARGO on her shoulders. A destiny that could cost the young womans life…
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Kapitel 7 (German)
Eris Briddle eilte den Pfad hinunter, der zur alten Ruine führte, in der Leanna so gerne herumwanderte. Der Himmel des Spätnachmittages glühte in sattem Orange und noch war die Hitze des Tages zu spüren, die über dem Land lag. Von fern klangen die Geräusche des Erntefestes über die Felder. Der letzte Tag, der Feier. Noch heute Abend würden die Händler und Gaukler ihre Läden und Bühnen abbauen und sich vorbereiten die Stadt am nächsten Morgen zu verlassen. Briddle hätte gerne noch den ein oder anderen Krug Bier geleert, bis die Nacht hereingebrochen war, aber für ihn war das Fest schon vorbei. Es gab eben Angelegenheiten, die wichtiger waren, als das Vergnügen. Eris Briddle hätte wer weiss was drum gegeben, wenn es anders herum wäre. Aber die Welt war eben wie sie ist und drängte sich mit ihren Problemen ständig zwischen die schönen, unbeschwerten Stunden.
Der Schweiß rann dem alten Wärter über die Stirn, als er den verfallenen Torbogen passierte und durch das hohe, Gras des Burghofes lief. Die Neuigkeiten, die ihm Rigan vor einigen Stunden mitgeteilt hatte, waren alarmierend. Immerhin hatte es zwei Tote unter dem Erkundungstrupp gegeben, der in der Nacht auf eine Gruppe von etwa zehn Skars getroffen war. Die Skars hatten gut drei Kilometer südlich von Utay in einem Wald gelagert und schienen das Land zu erkunden. Wenn dem so war, lag irgendwo in den Wäldern eine Streitmacht verborgen. Oder in den dunken Labyrinthen, die es angeblich unter der Oberfläche ihrer Welt gab.
Der alte Wärter betrat de großen Turm, entzündete eine Talglampe, die er aus einer Wandnische holte und stieg eine steile Wendeltreppe hinab. Unter der Burg gab es unzählige Räume und Korridore, die in Kriegszeiten dazu dienen sollten, Menschen darin unterzubringen. Auch Briddle würde sich in diesem Netz verirrt haben, hätte er den Weg nicht mit Kreidezeichen an Durchgängen und Abzweigungen markiert. Je tiefer er in die Kellergewölbe der Burg hinabstieg, umso feuchter und kälter wurde es. Modergeruch stieg Briddle in die Nase. Er musste aufpassen, nicht auf den nassen Stufen auszurutschen und sich zu verletzen. Nicht auszudenken, wenn er stürzte und sich die Knochen brach.
Endlich hatte er sein Ziel erreicht. Es handelte sich um eine kleine Halle. Nicht größer als eine Kapelle, oder eine sogenannte Götterkammer. Briddle kniete sich auf den Boden, setzte die Lampe ab und zog sein schartiges Messer aus dem Gürtel. Er setzte die Spitze an der Fuge einer Steinplatte an, die nicht größer als eine Bodenfließe war und sich nicht von den anderen Steinen unterschied. Schnell war sie aufgestemmt und beiseitegeschoben. Was jedoch darunter zum Vorschein kam, glich einem Schatz, auch wenn Briddle nicht wusste, welchen Wert er haben mochte. Er nannte es Zepter, denn es besaß zylindrische Form und ein Ende war dicker, das andere mit einem schwarzen Material umhüllt, das an einen Schwertgriff erinnerte. Das Metall glänzte wie poliertes Silber, aber Silber war es nicht. Das was vorgab, geschliffener Edelstein zu sein, ähnelte eher poliertem Glas, das von selbst leuchtete. Zwei dünne Ringe aus kleinen Glasperlen, die den oberen Teil des Zylinders umliefen. Einige der Perlen pulsierten in unregelmäßiger Abfolge, andere glommen stetig vor sich hin. Es war nicht das erste Mal, dass Briddle dieses seltsame Ding zu Gesicht bekam, doch es war immer wieder faszinierend es anzusehen. Er kannte nichts aus seiner Welt, das auch nur entfernt Ähnlichkeit damit hatte. Es musste von den Göttern stammen. Es gab keine andere Erklärung.
Briddle steckte es in die große Innentasche seiner Kutte, in der er für gewöhnlich einen Laib Brot und Fleisch transportierte und verließ die finsteren Gewölbe.
Rigan Dooray betrachtete das Zepter, dass jetzt auf seinem Kartentisch lag. Briddle wusste, dass er es zuvor schon gesehen hatte. Seit nun gut fünf Generationen wusste jeder Dooray von diesem Artefakt, dass über drei Jahrhunderte in den Ruinen von Südwacht verborgen war. Es war jedoch das erste Mal, dass es ein Douq gewagt hatte, es aus seinem Versteck zu holen. Sein Blick verriet neben Staunen auch eine Portion Irritation.
„Gibt es etwas Ungewöhnliches?“, wollte Eris Briddle wissen.
Rigan legte einen Finger ans Kinn. „Ja.“ Er deutete auf einige der leuchtenden Steine. „Das war das letzte Mal nicht. Das Blinken meine ich. Das ist neu.“
Rigan hatte recht. Briddle meinte, es das letzte Mal übersehen zu haben, aber es stimmte. Die pulsierenden Lichter waren zuvor nicht da gewesen. „Was soll damit geschehen?“, wollte Briddle wissen.
Rigan zögerte nicht mit der Antwort. „Ich will es von hier wegschaffen. Und Leanna kann hier auch nicht bleiben. Sie wird weggehen und du wirst sie begleiten.“
Briddle trafen diese Worte so hart, dass ihm für einen Moment die Luft wegblieb. Dennoch wagte er nicht nach den Gründen dafür fragen. Er war ein Diener, mehr nicht. Daher stand es ihm nicht zu, den Willen seines Herrn zu hinterfragen.
„Gefällt dir mein Vertrauen nicht“, setzte Rigan nach. „Oder freust du dich, von hier wegzukommen.“
Er rang danach, zu antworten. „Ich werde tun, was Ihr sagt.“
„Danach habe ich dich nicht gefragt Eris.“
Briddle war es nicht gewohnt, dass sich einer seiner Herren nach seiner Meinung erkundigte. Auch er hatte Untergebene und verbat sich jedes Zögern oder Murren. Niemals hätte er es zugelassen einem von ihnen Rede und Antwort zu stehen. Er war gerade im Zwiespalt, ob er sich mit ein paar unterwürfigen Phrasen aus der Situation stehlen oder über seine Gefühle sprechen sollte.
„Wirds bald?“
Endlich überwand er sich. „Ich habe Aufgaben hier. Ich kann hier nicht alles liegen und stehen lassen.“
„Denkst du, das wüsste ich nicht?“, gab Rigan schroff zurück. „Pato wird deinen Posten übernehmen.“
Pato war ein Kindskopf. Zu jung. Ein Frauenheld, der die Mägde reihenweise beschlief. Auch bei Leanna hatte er es versucht, aber da bekam er es mit Briddle zu tun, der ihm eine kräftige Lektion verpasste und eine weitere bei den letzten Kampfspielen. „Pato ist…“
„…ist mehr als geeignet, die Arbeit zu machen“, unterbrach der Douq. „Vielleicht hat er dann genug zu tun und lässt die Mädchen in Ruhe.“
Briddle nickte vorsichtig.
„Ich will dich dabeihaben, weil du der Einzige bist, der Leanna gewachsen ist.“
Briddle war der Ansicht, dass Rigan seine Fähigkeiten zu hoch einschätzte. „Ich habe dennoch bedenken.“
„Du wirst mit der Schausteller Truppe reisen, die seit ein paar Tagen hier ist. Du kennst sie gewiss.“
Der Gedanke gefiel ihm noch viel weniger als alles, was Rigan zuvor gesagt hatte. „Das ist fahrendes Volk. Unstetes Gesindel.“
„Dafür verstehst du dich aber ganz gut mit ihnen, habe ich mir sagen lassen.“
Seit drei Tagen war die Truppe hier und unterhielt die hart arbeitenden Bewohner Utays mit Theaterstücken, Gaukelei und Akrobatik. Eine Messerwerferin hatte es Briddle angetan und nachdem er einige Krüge Bier gelehrt hatte konnte jedermann erkennen, dass sie ihm sehr gut gefiel. Nicht dass er sie bedrängte. Briddle gehörte nicht zu den Männern, die ihren Anstand vergaßen, wenn sie einen über den Durst getrunken hatten. Aber sein Benehmen erinnerte mehr an einen verliebten Jungen, als an einen erwachsenen Mann, der am Hof Verantwortung hatte.
„Ich habe ihnen gesagt, dass du sie in einem eigenen Fuhrwerk begleiten wirst“, erklärte der Fürst weiter. „Es ist wohnlich und hat einen doppelten Boden, in dem du das Zepter verstecken kannst.“
„Warum sollten sie mich mitnehmen?“
„Sie benötigen einen kräftigen Kerl, der Hufeisen schmieden und sich um die Wägen kümmern kann. Oder gegebenenfalls auch ein paar Schädel spalten, wenn es hart auf hart kommt. Ich wüsste nicht, wer geeigneter wäre als du. Außerdem hast du hier niemanden, um den du dich kümmern müßtest.“
Hätte ich nur ein paar Bälger mit den Zofen gezeugt, überlegte Briddle grimmig. Dann würde ich weiterhin ein ruhiges Leben in Utay führen können. Beinahe begann er Pat
o um seine instinktive Weisheit zu beneiden. Manchmal schien es tatsächlich nützlicher, weniger auf seinen Verstand zu hören, als auf die Stimme zwischen den Beinen.
„Pack deine Schachen zusammen und mach dich reisefertig“, befahl Rigan Dooray. „Ich muss Leanna bescheid sagen.“
Chapter 7 (English)
Eris Briddle hurried down the path that led to the old ruin where Leanna loved to wander. The late afternoon sky glowed a rich orange and the heat of the day could still be felt hanging over the land. From afar, the sounds of the harvest festival sounded across the fields. The last day, of the celebration. Tonight the merchants and jugglers would dismantle their stores and stages and prepare to leave the city the next morning. Briddle would have liked to drink a mug or two of beer until nightfall, but for him the festival was already over. There were matters more important than pleasure. Eris Briddle would have given who knows what if it were the other way around. But the world was just as it is and constantly interfered with the beautiful, carefree hours with its problems.
Sweat trickled down the old guard’s forehead as he passed the dilapidated archway and walked through the tall, grassy courtyard of the castle. The news that Rigan had given him a few hours ago was alarming. After all, there had been two deaths among the reconnaissance party that had encountered a group of about ten Skars during the night. The skars had camped in a forest a good three kilometers south of Utay and appeared to be exploring the country. If so, there was a force hidden somewhere in the woods. Or in the dark labyrinths that supposedly existed beneath the surface of their world.
The old guard entered the great tower, lit a tallow lamp that he took from a niche in the wall, and descended a steep spiral staircase. Beneath the castle there were countless rooms and corridors that would be used to house people in times of war. Briddle, too, would have gotten lost in this web had he not marked the way with chalk signs at passages and junctions. The deeper he descended into the castle’s cellar vaults, the more damp and cold it became. Musty smells rose to Briddle’s nostrils. He had to be careful not to slip on the wet steps and injure himself. It would be unthinkable if he fell and broke his bones.
Finally, he had reached his destination. It was a small hall. No bigger than a chapel, or a so-called chamber of the gods. Briddle knelt on the floor, set down the lamp, and drew his sharp knife from his belt. He applied the point to the joint of a stone slab no larger than a floor tile and no different from the other stones. It was quickly pried open and pushed aside. What was revealed underneath, however, resembled a treasure, though Briddle did not know what its value might be. He called it a scepter, for it had a cylindrical shape and one end was thicker, the other sheathed in a black material that resembled a sword hilt. The metal shone like polished silver, but silver it was not. What purported to be polished gemstone more resembled polished glass that glowed on its own. Two thin rings of small glass beads circled the top of the cylinder. Some of the beads pulsed in irregular succession, others glowed steadily. It was not the first time Briddle had seen this strange thing, but it was always fascinating to look at. He knew of nothing in his world that even remotely resembled it. It had to come from the gods. There was no other explanation.
Briddle put it in the large inside pocket of his cowl, where he usually carried a loaf of bread and meat, and left the dark vaults.
Rigan Dooray looked at the scepter that now lay on his card table. Briddle knew that he had seen it before. For a good five generations now, every Dooray knew of this artifact that had been hidden in the ruins of Southwacht for over three centuries. However, this was the first time that a Douq had dared to take it out of its hiding place. His look betrayed not only astonishment, but also a portion of irritation.
„Is there anything unusual?“ wanted Eris Briddle to know.
Rigan put a finger to his chin. „Yes.“ He pointed to some of the glowing stones. „That wasn’t the last time. The flashing I mean. This is new.“
Rigan was right. Briddle thought he had missed it the last time, but it was true. The pulsating lights had not been there before. „What’s going to happen to it?“ wanted Briddle to know.
Rigan did not hesitate to answer. „I want to get it out of here. And Leanna can’t stay here either. She will leave, and you will go with her.“
These words hit Briddle so hard that for a moment he lost his breath. Still, he didn’t dare ask why. He was a servant, nothing more. Therefore, it was not his place to question the will of his master.
„Don’t you like my confidence,“ Rigan followed up. „Or are you looking forward to getting out of here.“
He struggled to answer. „I will do as you say.“
„I didn’t ask you about that Eris.“
Briddle was not used to having one of his masters inquire about his opinion. He also had subordinates and forbade himself any hesitation or grumbling. He would never have allowed one of them to answer him. He was currently conflicted as to whether he should steal out of the situation with a few submissive phrases or talk about his feelings.
„Will it soon?“
At last he got over himself. „I have tasks here. I can’t just leave everything here.“
„You think I don’t know that?“ returned Rigan gruffly. „Pato will take your place.“
Pato was a child. Too young. A womanizer who slept with the maids in rows. He’d tried with Leanna, too, but that’s when he got into it with Briddle, who gave him a strong lesson and another at the last fighting games. „Pato is…“
„…is more than capable of doing the job,“ the Douq interrupted, „so maybe he’ll have enough to do and leave the girls alone.“
Briddle nodded cautiously.
„I want you there because you’re the only one who can stand up to Leanna.“
Briddle felt that Rigan was overestimating his abilities. „I still have concerns, though.“
„You’ll be traveling with the carny troupe that’s been here for a few days. You certainly know them.“
He liked the thought even less than anything Rigan had said before. „These are traveling people. Restless rabble. „
„You get along with them pretty well for that, though, I’ve been told.“
The troupe had been here for three days, entertaining the hard-working inhabitants of Utay with plays, jugglery and acrobatics. A knife thrower had taken a fancy to Briddle, and after he had taught a few mugs of ale, everyone could see that he liked her very much. Not that he badgered her. Briddle was not one of those men who forgot their decency when they had one over the thirst. But his behavior was more reminiscent of a boy in love than of a grown man who had responsibilities at court.
„I told them that you will accompany them in a carriage of your own,“ the prince explained further. „It is homely and has a false bottom where you can hide the scepter.“
„Why would they take me?“
„They need a strong guy who can forge horseshoes and take care of the wagons. Or, if need be, split a few skulls when the going gets tough. I can’t think of anyone more qualified than you. Besides, you don’t have anyone here to worry about.“
If only I had fathered a few brats with the maids, Briddle reflected grimly. Then I could continue to live a quiet life in Utay. He almost began to envy Pato for his instinctive wisdom. Sometimes it actually seemed more useful to listen less to his mind and more to the voice between his legs.
„Pack up your shackles and get ready to go,“ Rigan ordered Dooray. „I need to let Leanna know.“