Wie ich meine Begeisterung für Bücher fand.

Bis zum Alter von acht Jahren hielt sich meine Begeisterung für Bücher in Grenzen. Das Lesen strengte mich an und was mir an der Schule an Lesestoff geboten wurde, weckte bei mir kein Interesse. Mein erstes Buch war ein Trostpreis, bei einer von der Schule veranstalteten Tombola. So kam ich in den Besitz eines schmalen Werkes, das sich Jakobus Nimmersatt oder: Der Millionenwald von Poggenbüttel nannte. Schon aus reinem Trotz, gegenüber dem Schicksal, dass mir den ersten Preis, der aus einem ferngesteuerten Auto bestand, vorenthielt, begann ich das Buch zu lesen. Und wer sagt es?! Die Geschichte und das damit verbundene Leseerlebnis gefielen mir. Allerdings sagten mir die Themen, die meine Lehrer für Leser meines Alters empfahlen, so gar nicht zu. Fünf Freunde oder Abenteuer auf der Follyfoot Farm, waren nichts nach meinem Geschmack. Die Schatzinsel von Robert Louis Stevenson interessierte mich eher, obwohl sie für Kinder unter zwölf Jahren nicht geeignet war. Egal. Ich holte mir das Buch aus der Schulbibliothek und versank schnell in das Abenteuer auf hoher See, einer exotischen Insel und unter erbarmungslosen Piraten. Erst später gelangte ich in den Bereich Fantastik. Ich war nun 12 Jahre alt und zu meinem Glück, befand sich gleich bei unserer Schule ein kleiner Buchladen, der bis heute existiert. Buchhandlung Oertzen heißt die Bücherei.

Alle Sinne

Ich trat in den Laden ein und erinnere mich an die Regale voll von Büchern. Farbige Buchrücken drängten sich dicht aneinander und wirkten dabei wie ein abstraktes Mosaik. Alle Geräusche gedämpft alles still und leise, als bewege man sich durch einen Winterwald. Am stärksten blieb mir der Geruch im Gedächtnis. Der Geruch von bedrucktem Papier. Wenn nun jemand sagt, das sei wohl eher Einbildung, so widerspreche ich aufs Schärfste. Und ich werde bestätigt, wenn ich heute dort einkaufe. Der Duft hat sich in den Jahren nicht verändert und es riecht ganz anders als in jedem anderen Laden. Es ist das Aroma von Abenteuer, Romantik, Fantasie und Visionen. Das Odeur fremder Welten und anderer Zeiten.

Eine neue Welt.

Ich weiß nicht mehr, welche Bücher ich zuerst dort gekauft habe. Aber es waren viele. Die Mark Brandis Bücher. Werke von James Tiptree Jr. Allan Dean Foster. Ich tauchte in visionäre Universen und lernte kennen, welche Kraft das geschriebene Worte besitzt. Ich erinnere mich an einen Tag, als ich eine Buchbestellung abholte. Es war irgendwann im Frühjahr 1984. Ein Tag im April, in dem sich der scheidende Winter noch einmal kurz aufbäumte.
Ich erreichte den Laden im Schneegestöber und verließ ihn, als die Sonne hervorkam und der schmelzende Schnee als ein Regen glänzender Wassertropfen von den Zweigen rieselte. In den Händen hielt ich, wie passend. Heliconia – Frühling, von Brian W. Aldiss. Es fühlte sich beinahe wie ein Omen an.

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English

How i found my enthusiasm for books.

Until the age of eight, my enthusiasm for books was limited. Reading was a strain for me, and what reading material I was offered at school did not arouse my interest. My first book was a consolation prize in a raffle organized by the school. So I came into possession of a narrow work, which was called Jakobus Nimmersatt or: Der Millionenwald von Poggenbüttel. Out of sheer defiance of the fate that deprived me of the first prize, which was a remote-controlled car, I began to read the book. And who’s to say?! I liked the story and the reading experience that came with it. However, the themes my teachers recommended for readers my age did not appeal to me at all. Five Friends or Adventures at Follyfoot Farm, were not to my taste. Treasure Island by Robert Louis Stevenson interested me more, although it was not suitable for children under twelve. No matter. I picked up the book from the school library and quickly sank into the adventure on the high seas, an exotic island, and among merciless pirates. Only later did I get into fantasy. I was now 12 years old, and fortunately for me, there was a small bookstore right next to our school, which still exists today.

All senses

I entered the bookstore and remember the shelves full of books. Colorful spines everywhere that seemed like an abstract mosaic. All sounds muffled as if moving through a winter forest. The strongest thing that stayed in my mind was the smell. The smell of printed paper. If someone says that this is more of an imagination, I strongly disagree. And I am confirmed when I shop there. The scent has not changed over the years and it smells quite different from any other store. It is the aroma of adventure, romance, fantasy and vision. The odeur of strange worlds, other times and the thoughts of their authors.

A new world.

I don’t remember which books I first bought there. But there were many. The Mark Brandis books. Works by James Tiptree Jr. Allan Dean Foster. I dove into visionary universes and learned about the power of the written word. I remember one day picking up a book order. It was sometime in the spring of 1984. A day in April when the departing winter briefly reared its head once again.
I reached the store in a flurry of snow and left as the sun emerged and the melting snow trickled off the branches as a rain of shiny water droplets. In my hands I held, how appropriate. Heliconia – Spring, by Brian W. Aldiss. It almost felt like an omen.

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