Was macht den Reiz von Fantasy aus? Gibt es Gemeinsamkeiten mit der SciFi/SoFi (was SoFi ist, habe ich in diesem BLOG erklärt)? Oder sind die Genres nicht miteinander vergleichbar?
Die Unterschiede sind marginal
Augenfällig ist der Unterschied im Setting der Genres. Ist die Fantasy meist in einer mittelalterlichen Welt angesiedelt, bewegt sich SciFi/SoFi meist in der Zukunft oder in einer alternativen Gegenwart. Doch diese Beschreibung ist ebenfalls zu kurz gegriffen. Zweifellos spielt Star Wars in einem technisch hochentwickelten Kosmos. Dennoch wird das Epos berechtigterweise der Fantasy zugeordnet. Das liegt an verschiedenen Handlungselementen, wie der magischen Macht, sowie der klaren Unterteilung in Gut und Böse. In Star Trek zum Beispiel, wäre eine solche Katalogisierung von Charakteren undenkbar. Diesen Aspekt könnte man als den eigentlichen Unterschied zwischen Fantasy und SF gelten lassen. In der SF gibt es keine böse Technik. Lediglich gefährliche Facetten, die eine Geschichte in der Katastrophe enden lässt oder nicht. Hierbei kommen wieder die Feinheiten der SoFi – der Social Fiction – zum Tragen, die ich im o.g. Blog bereits erläutert habe. Bei der SF entscheidet der Leser und nicht der Autor, ob er eine technische Entwicklung als Gut oder Böse, bzw. als nützlich oder gefährlich einstuft. Damit ist man bei den Unterschieden schon wieder am Ende.
Zurück zu den Gemeinsamkeiten. Die Helden der Fantasy müssen sich in ihren Abenteuern zwischen den Polen Gut und Böse bewähren. Nutze ich den Ring, um ihn für Gutes einzusetzen? Oder verzichte ich darauf, weil ich die Folgen fürchte. Ähnlich geht es den Protagonisten der SF. Nutze ich die Möglichkeiten einer diffizilen Technik in der Hoffnung sie beherrschen zu können, oder fürchte ich mich vor den Auswirkungen? Die Akteure zweifeln, zögern, scheitern, siegen. Beim Beobachten ihres Kampfes reflektieren wir, auf der Suche nach Selbsterkenntnis. Darin, so glaube ich, besteht die Motivation und die Sucht des Lesers, dem man durchaus unterstellen kann, neben der puren Lust an der Unterhaltung Bedrohung auch nach Erleuchtung zu streben. Es spielt keine große Rolle, ob sich die Helden der SF mit der einer außer Kontrolle geratenen KI, dem Angriff eines Superraumschiffes, bösen Sith Lords oder mit Zauberringen auseinandersetzen müssen. Im Grunde genommen folgt jeder Roman und jede Serie althergebrachten Mustern, die in Mythen, Legenden und Märchen bereits seit Jahrtausenden festgelegt sind. Das klingt im ersten Moment langweilig und eintönig. So, als hätte man sich damit abzufinden, dass es nichts Neues unter der Sonne gäbe, die der biblische König Salomon behauptet. Doch das wäre zu simpel gedacht. Auch Musik besteht nur aus einer Handvoll Noten in einem Register verschiedener Oktaven. Niemand würde bezweifeln, dass sich daraus eine unendliche Zahl von Ausdrucksmöglichkeiten ergibt, in der sich jeder nach seinem Geschmack bedienen kann.
Fazit
Ich denke, dass die Unterschiede zwischen den Lesern dieser scheinbar so gegensätzlichen Genres, nicht sehr groß sind. Auch wenn sie das gerne hätten und nicht müde werden das zu betonen. Die Frage, ob ich mich eher der SF oder der Fantasy zugeneigt fühle, reduziert sich für mich auf eine bloße Geschmacksfrage.
Schaut Euch mal meine NOMADS Reihe an.
English
Fantasy vs. SciFi/SoFi
What is the appeal of fantasy? Are there similarities with SciFi/SoFi (I explained what SoFi is in this BLOG)? Or are the genres not comparable?
The differences are marginal
What is striking is the difference in the setting of the genres. If Fantasy is mostly set in a medieval world, SciFi/SoFi is mostly set in the future or in an alternate present. But this description also falls short. Star Wars is undoubtedly set in a technically advanced cosmos. Nevertheless, the epic is rightfully assigned to fantasy. This is due to various plot elements, such as the magical power, as well as the clear division into good and evil. In Star Trek, for example, such a cataloging of characters would be unthinkable. This aspect could be considered the real difference between fantasy and SF. In SF there is no evil technology. Merely dangerous facets, which let a story end in the disaster or not. Here again the subtleties of SoFi – social fiction – come into play, which I have already explained in the above blog. In SF, it is the reader, not the author, who decides whether a technical development is good or bad, useful or dangerous. This brings us to the end of the differences.
Back to the similarities. The heroes of fantasy must prove themselves in their adventures between the poles of good and evil. Do I use the ring to do good? Or do I do without it because I fear the consequences? The protagonists of SF are in a similar situation. Do I use the possibilities of a difficult technology in the hope of being able to control it, or am I afraid of the consequences? The protagonists doubt, hesitate, fail, triumph. Watching their struggle, we reflect, in search of self-knowledge. Therein, I believe, lies the motivation and addiction of the reader, who may well be presumed to seek enlightenment in addition to the sheer pleasure of entertainment threat. It doesn’t matter much whether the heroes of SF have to deal with an out-of-control AI, the attack of a super spaceship, evil Sith Lords, or magic rings. Basically, every novel and series follows time-honored patterns that have been established in myths, legends and fairy tales for millennia. At first glance, this sounds boring and monotonous. As if one had to resign oneself to the fact that there is nothing new under the sun, the biblical King Solomon claims. But that would be too simplistic. Music, too, consists only of a handful of notes in a register of different octaves. No one would doubt that this results in an infinite number of possibilities of expression in which everyone can help himself according to his taste.
Conclusion
I think that the differences between the readers of these seemingly so opposite genres, are not very great. Even if they would like to and do not tire of emphasizing it. The question of whether I feel more inclined to SF or fantasy is reduced for me to a mere question of taste.
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